Was bedeutet Sparen?

Antwort auf einen Leserkommentar

In meinem Beitrag „Christian Lindner verteidigt die Schuldenbremse auf Kosten der Gesamtwirtschaft“ steht folgender Satz: „Sparen heißt, weniger Ausgaben zu tätigen als Einnahmen zu erhalten. Und das erfordert spiegelbildlich, dass jemand mehr ausgibt, als einnimmt, sich also verschuldet.“ Das kritisiert ein Leser, der darauf hinweist, der Begriff „Sparen“ umfasse mehr als die Veränderung des Geldvermögens, nämlich zusätzlich auch noch die Veränderung des Sachvermögens. Letzteres bezeichnet man auch als (Sach-)Investition. Man müsse beides zusammen betrachten, Geld- und Sachvermögen, also das Reinvermögen bzw. dessen Änderung, wenn man von „Sparen“ spreche. Das ist vollkommen richtig, wenn man den Begriff „Sparen“ umfassend definieren will, was aber gar nicht mein Anliegen war.

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Christian Lindner verteidigt die Schuldenbremse auf Kosten der Gesamtwirtschaft

Dieser Beitrag ist am 7.11.2023 auf telepolis.de erschienen.

In einem Gastbeitrag für den Spiegel verteidigt Bundesfinanzminister Christian Lindner die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse, die es dem deutschen Staat weitgehend verbietet, neue Schulden aufzunehmen, sofern keine außergewöhnliche Notsituation oder Naturkatastrophe vorliegt. Bei seiner Argumentation vernachlässigt der Bundesfinanzminister die gegenseitige konjunkturelle Abhängigkeit der vier volkswirtschaftlichen Sektoren.

Das beruht vermutlich auf der Auffassung, dass Konjunktur und langfristige Entwicklung einer Volkswirtschaft nicht viel miteinander zu tun hätten. Diese Fehleinschätzung teilt Christian Lindner mit vielen Makroökonomen. Sie führt zu einer systematisch schlechteren Wirtschaftspolitik.

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Nach Konsumeinbruch: Führen sinkende Ersparnisse aus dem Tal?

Die Corona-Krise beutelt die Wirtschaft ganz anders als alle bisherigen Krisen der Wirtschaftsgeschichte der westlichen Industrieländer in den letzten 75 Jahren: Ihr Ausmaß ist hinsichtlich des geographischen Umfangs, der Wucht, der Dauer und vor allem der strukturverschiebenden Wirkungen extrem. Das gilt auch für Deutschland, wie man an den tiefer gegliederten Daten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im ersten Quartal 2021 erkennen kann, die das Statistische Bundesamt aktuell veröffentlicht hat.

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Der Lohn des Verzichts ist die Katastrophe

Es gibt kein Zurück zur Normalität von vor der Krise. Die neuen Lektionen müssen schnell gelernt werden, sonst droht eine wirtschaftliche Katastrophe. Insbesondere bei den Schulden und beim Lohn der Arbeit müssen die Weichen jetzt richtig gestellt werden.

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Englische Fassung: The Reward for Wage-Cuts is Disaster

An die deutschen (Klein)Sparer – 3

Es ist verständlich, dass Sie verärgert sind. Ausweitung des Niedriglohnsektors, Beschneidung der Arbeitslosenversicherung und Absenkung des Rentenniveaus: Ihre Arbeitseinkommen oder Rentenansprüche stellen keine auskömmliche und faire Basis für ihren Lebensunterhalt mehr dar.

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Kredite aus dem Nichts – Teil II: Gefährliches Inflationspotenzial oder notwendiger Wachstumsmotor?

Was ist die Aufgabe des Finanzsektors in einer Marktwirtschaft? Die Frage eines Lesers, ob Banken Geld von Sparern brauchen, um Kredite vergeben zu können, habe ich gestern zum Anlass genommen, über Kredite ‚aus dem Nichts‘ zu schreiben. Hier die Fortsetzung:

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Kredite aus dem Nichts – Teil I: Wo bleibt da die Übereinstimmung von Ersparnissen und Schulden?

Ein Leser stellt uns die einfache und zugleich bedeutsame Frage: Brauchen Banken Geld von Sparern, um Kredite vergeben zu können? Diese Frage ist deshalb so wichtig, weil von der Antwort abhängt, wie man den Finanzsektor in einer Marktwirtschaft ordnen soll, damit er der Realwirtschaft dient, statt sie kaputt zu machen. Alle Forderungen, die Finanzwirtschaft habe sich der Realwirtschaft unterzuordnen, bleiben inhaltlich leer, solange nicht klar ist, was der Finanzsektor in einer Marktwirtschaft prinzipiell leisten soll und wie man ihn genau dazu bringt bzw. zwingt, so dass er nichts anderes treibt, was der übrigen Wirtschaft schaden könnte.

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