Unser Geldsystem XXXVII: Schulden, Schulden ohne Grenzen?

Die ist das letzte Stück unserer Serie über das Geld. Nach Deutschland, Japan und den USA analysieren wir heute noch die Finanzierungssalden von Frankreich, also eines Landes, das immer recht offen war und zugleich besonders stark wechselnde Phasen innerer und äußerer Stabilität aufweist. Zugleich ist Frankreich das Land, das ohne eigenes Verschulden in die Eurokrise hineingezogen wurde und sich nun mit der Forderung auseinandersetzen muss, sein Staatsdefizit kräftig zu reduzieren, obwohl die Wirtschaft sich immer noch in einer rezessiven Phase befindet.

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Unser Geldsystem XXXVI: Schulden, Schulden ohne Grenzen?

Wir nähern uns dem Ende dieser Serie über das Geld. Nach Deutschland und Japan schauen wir heute noch die Finanzierungssalden der USA an, also einer großen und relativ geschlossenen Volkswirtschaft. Das Besondere an den USA ist zudem, dass sie über viele Jahrzehnte mittlerweile ein Leistungsbilanzdefizit aufweisen, also Nettokapitalimporte verzeichnen, die für die inländischen Sektoren die Bedingungen verschärft, unter denen das Verschuldungsproblem gelöst werden muss.

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Unser Geldsystem XXXV: Schulden, Schulden ohne Grenzen?

Wenn es ein Land gibt auf dieser Welt, wo die staatlichen Schulden in den vergangenen 25 Jahren anscheinend ohne Grenzen gewachsen sind, dann ist das Japan. Auf über 250 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) beläuft sich inzwischen die staatliche Schuldenquote. Griechenland ist dagegen ein Waisenknabe. Ohne Japan zu erklären, kann man in der Tat nicht aufgeklärt über Schulden schreiben. Deswegen wollen wir Japan und der gesamten Verschuldungssituation dort das heutige Kapitel unserer Geldserie widmen. Die Daten haben wir von Richard Koo bekommen, dem ich dafür herzlich danken möchte.

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Unser Geldsystem XXXIV: Schulden, Schulden ohne Grenzen?

Im vorigen Teil haben wir erklärt, wie man theoretische Überlegungen und Saldenbetrachtungen vernünftigerweise zusammenbringt und warum die üblichen Versuche, die Ursache von Ungleichgewichten in der Veränderung der Kapitalströme zu suchen, zum Scheitern verurteilt sind. Ein Leser zitiert auf facebook unseren Satz: „Die Güterströme mit den Kapitalströmen erklären zu wollen, funktioniert einfach nicht: Die Geschichte wird nie plausibel.“ Und er schreibt dazu: „Hier hat es bei mir „Klick“ gemacht.“ Danke für das schöne Kompliment! In diesem Teil wollen wir anschauen, was seit den sechziger Jahren bei den Finanzierungssalden der Sektoren in Deutschland empirisch zu beobachten ist und wie das saldenmäßig und theoretisch zu deuten ist.

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Unser Geldsystem XXXIII: Schulden, Schulden ohne Grenzen?

Nachdem wir in den beiden ersten Teilen (Unser Geldsystem XXXI und XXXII) geklärt haben, dass es um Nettoschuldenpositionen geht und nicht um irgendwelche Bruttoschulden von Sektoren, wie sie gerade in der sogenannten Studie von McKinsey vorkommen, wollen wir uns in Ruhe die Schuldenpositionen der Sektoren in Deutschland und in einigen anderen Ländern anschauen und versuchen zu erklären, was da in den vergangenen Jahrzehnten passiert ist.

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Unser Geldsystem XXXII: Säkular zunehmende Schulden des Privatsektors – ein Alarmzeichen?

Im vorigen Beitrag unserer Geldserie ging es darum zu erklären, weshalb sich Schulden und Geldvermögen in der Welt insgesamt immer genau entsprechen müssen, dass sie also saldiert immer Null ergeben. Nun wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, was es bedeutet, wenn sich der Bestand an (Brutto-)Schulden (und damit Brutto-Geldvermögen) des privaten Sektors eines Landes ändert. Signalisiert die Zunahme privater Schulden grundsätzlich ein Problem oder zumindest ab einem bestimmten Umfang? Welcher Indikator könnte stichhaltige Hinweise liefern? Ist die Warnung der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem Jahresbericht 2014 vor hohen Schuldenbergen berechtigt?

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Unser Geldsystem XXXI: Schulden, Schulden ohne Grenzen?

Für eine Weile hatte unsere Geldserie Pause, weil es so viele aktuelle Themen gab, die der Bearbeitung harrten. Uns ist aber auch klar geworden – dazu haben Hinweise von Lesern beigetragen –, dass diese Serie unvollständig wäre, wenn wir nicht noch intensiver das Thema „Schulden“ unter die Lupe nähmen. Hier gibt es erheblichen Aufklärungsbedarf, weil kaum ein Thema stärker mit Vorurteilen belastet ist als dieses. Auf einer Experten-Tagung in Oxford im vergangenen Jahr war zum Beispiel immer von Überschuldung die Rede, ohne dass dabei klargestellt worden wäre, wessen Schulden gemeint seien. Am Ende klang das so, als ob die ganze Welt irgendwie überschuldet sei.

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Unser Geldsystem XXX: Helikoptergeld

Viele Leser haben uns gebeten, im Rahmen unserer Geldserie zu dem derzeit vielfach diskutierten Helikoptergeld Stellung zu beziehen, also zu der Vorstellung, dass, wenn alle anderen Maßnahmen der Geldpolitik zur Deflationsbekämpfung fehlschlagen, die Zentralbank auch einfach Geld an die Bürger verteilen könnte, damit die mehr kaufen. Alternativ wird vorgeschlagen, dass die Zentralbank einfach auch selbst reale Güter kaufen könnte, um die Nachfrage auf den Märkten zu erhöhen und damit die Preisentwicklung wieder zu stabilisieren, d.h. weg von der Null (oder gar von unter null) in die positive Richtung zu hieven.

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Unser Geldsystem XXIX: Warum braucht man Entwicklung und Geld für die Entwicklung?

Viele Leser werden sich fragen, warum wir überhaupt auf der Vorstellung beharren, es müsse in einem marktwirtschaftlichen System Entwicklung, oder, wie es schlechter heißt, „Wachstum“ geben. Würde es nicht genügen, sich mit dem erreichten Wohlstandsniveau zufriedenzugeben und intensiv darüber nachzudenken, wie man das System auf diesem Niveau stabilisieren kann, ohne dass die Ungleichheit immer weiter zunimmt oder immer wieder neue Arbeitslosigkeit entsteht?

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Unser Geldsystem XXVIII: Wozu braucht man eigentlich einen Zins?

Wir haben schon in Teil XVI dieser Serie über das Geld gezeigt, dass der Zins weitgehend aus unserer Welt verschwunden ist. Betrachtet man – wie wir das damals getan haben (siehe Abbildung) – die (nominalen kurzfristigen) Zinsen in den drei wichtigsten Wirtschaftsregionen der Welt, ist unverkennbar, dass in den letzten Jahren in Europa und den USA und sehr viel länger schon in Japan ein deutlich über Null liegender Zins der Vergangenheit angehört.

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