In Europa sollten jetzt die Alarmglocken schrillen

Lohnabschlüsse für den öffentlichen Dienst haben Signalcharakter. Nicht nur für die private Wirtschaft in Deutschland, sondern für ganz Europa. Der jüngste Abschluss verfestigt Deflation und Nullzinsen auf dem gesamten Kontinent für die nächsten Jahre.

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Zuerst erschienen auf makroskop.eu am 27. Oktober 2020

Der Corona-Schock, Deflation und Arbeitslosigkeit

Die größte Gefahr, die der Corona-Schock mit sich bringt, ist eine deflationäre Entwicklung, bei der die Masseneinkommen unter Druck geraten. Staatliche Hilfen sollten nicht nur an Dividendenverzicht, sondern auch an Lohndruckverzicht gekoppelt werden.

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Robert Misik im Interview mit Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker (Teil 2)

Im zweiten Teil sprechen wir mit Robert Misik vor allem über das Geldsystem und die Frage, wie die europäische Geldpolitik in der derzeitigen Deflationsphase zu beurteilen ist. Auch Helikoptergeld, Gold und andere Scheinlösungen für das Geldsystem kommen zur Sprache.

Unser Geldsystem XXX: Helikoptergeld

Viele Leser haben uns gebeten, im Rahmen unserer Geldserie zu dem derzeit vielfach diskutierten Helikoptergeld Stellung zu beziehen, also zu der Vorstellung, dass, wenn alle anderen Maßnahmen der Geldpolitik zur Deflationsbekämpfung fehlschlagen, die Zentralbank auch einfach Geld an die Bürger verteilen könnte, damit die mehr kaufen. Alternativ wird vorgeschlagen, dass die Zentralbank einfach auch selbst reale Güter kaufen könnte, um die Nachfrage auf den Märkten zu erhöhen und damit die Preisentwicklung wieder zu stabilisieren, d.h. weg von der Null (oder gar von unter null) in die positive Richtung zu hieven.

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Deutsche Konjunktur zieht leicht an, europäische stagniert, Deflation verfestigt sich

Die jüngsten Daten zur konjunkturellen Lage in Deutschland zeigen einen leichten Aufwärtstrend, der eindeutig von der Auslandsnachfrage getragen wird (vgl. Abbildung 1). Während die Inlandsnachfrage in der Industrie (grüne Linie in Abbildung 1) noch weit von dem Niveau entfernt ist, das sie 2008 und 2011 erreicht hatte, ist die Auslandsnachfrage (blaue Linie in Abbildung 1) auf dem Weg, diese Spitzen wieder zu erreichen.

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Inflation schadet der Kaufkraft – klar. Oder doch nicht?

Ein Leser erkundigt sich nach dem Zusammenhang von Kaufkraft und Inflation bzw. Deflation. Er fragt sich, wie eine sich verschlechternde Kaufkraft, also ein Rückgang der realen Masseneinkommen, mit der von uns regelmäßig geäußerten Warnung vor Deflation einhergehen könne. Denn sei es nicht so, dass Inflation an der Kaufkraft von Arbeitnehmern und Rentner zehre, während bei Deflation, d.h. bei fallenden Preisen, quasi mehr in den Taschen der Konsumenten stecke?

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Aufschwung in Deutschland bei Deflation?

Noch ein Nachtrag zu meinem Beitrag „Aufschwung in Europa bei Deflation?“ von vergangenem Freitag: Gerade sind die August-Daten zu den Erzeugerpreisen in Deutschland vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht worden. In der Pressemitteilung heißt es, dass der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz) im Vorjahresvergleich um 0,5% gefallen ist, was vor allem auf die um 2% gesunkenen Energiepreise und die um 1,5% rückläufigen Preise für Vorleistungsgüter zurückzuführen sei. Da die Entwicklung der Energiepreise stark von Importpreisen abhängt, interessiert für die Beurteilung der Lage deutscher Unternehmen der Preisindex ohne Energie noch mehr als der Gesamtindex. Dieser Teilindex bewegt sich mit +0,1% gegenüber Vorjahr im August nur noch hauchdünn über der Null-Linie (s. Abbildung).

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Aufschwung in Europa bei Deflation?

Vergangenen Montag gab das Statistische Amt der Europäischen Union Eurostat in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Zunahme der Verbraucherpreise im Euroraum im September gegenüber dem Vorjahresmonat gemäß einer Schnellschätzung des Amtes auf 1,1% gesunken ist. Dabei verzeichnet der Teilindex für Energie einen absoluten Rückgang (- 0,9%), der für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak einen deutlichen Anstieg (+ 2,6%). Die Inflationsrate aus Sicht der Verbraucher ist also weiter auf Talfahrt, übrigens auch dann, wenn man die beiden genannten Teilindizes außen vorlässt und sich nur die sog. Kerninflationsrate ansieht. Deren Zuwachs liegt im September gegenüber Vorjahr bei 1,0%. Damit ist die Preissteigerungsrate von dem Zielwert, bei dem die Europäische Zentralbank (EZB) das Preisniveau als stabil ansieht und den sie daher anstrebt, nämlich knapp unter 2%, beträchtlich entfernt (vgl. Abbildung 1).

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