In unserer Serie über das Geld hat bislang das, was gemeinhin als Keynesianismus bezeichnet wird (womit gerade nicht die Schriften von John Maynard Keynes gemeint sind), keine große Rolle gespielt. Mancher Leser mag sich fragen, woran das liegt, oder wartet darauf zu erfahren, was wir dieser Theorierichtung zur Lösung der vielen Fragen rund um unser Geldsystem abgewinnen können. Die Antwort ist einfach: Wenig. Schon sehr bald nach den wichtigen Arbeiten von Keynes hat sich der Großteil der Ökonomen, die als Keynesianer (oder als Anhänger der neoklassischen Synthese, später kamen noch Neo-Keynesianer und Neu-Keynesianer hinzu) bezeichnet werden oder sich selbst so nennen, eigene Spielwiesen geschaffen, ohne rechten Kontakt zur Wirklichkeit der existierenden Marktwirtschaft, aber immer bemüht, die formale Eleganz des neoklassischen Systems zu kopieren – und das auch um den Preis, die entscheidenden Zusammenhänge auszublenden.