Handelsungleichgewichte Teil II: Südeuropas Leistungsbilanzen signalisieren kein Ende der Eurokrise

Fortsetzung des Artikels Handelsungleichgewichte Teil I: EWU kopiert Deutschland

Sehen wir uns einmal die Entwicklung der Leistungsbilanzen der drei Krisenstaaten Griechenland, Spanien und Portugal an, um der Vorstellung etwa des deutschen Finanzministers auf den Grund zu gehen, diesen Staaten tue die Sparkur zumindest in Hinblick auf ihre Wettbewerbsfähigkeit so gut, dass sie außenwirtschaftliche Impulse zur Verbesserung ihrer angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage erhielten oder zumindest erwarten könnten.

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Handelsungleichgewichte Teil I: EWU kopiert Deutschland

Mit der Kritik aus den USA ist die Debatte um die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse wieder in den Vordergrund der wirtschaftpolitischen Auseinandersetzung gerückt, die sich um die Eurokrise dreht. Die von Bundeskanzlerin Merkel im Januar geforderte und von der EU-Kommission wie von der Europäischen Zentralbank (EZB) unterstützte Strategie zur Krisenlösung, nämlich dass Europa insgesamt wettbewerbsfähiger werden solle gegenüber dem Rest der Welt, beginnt erste Früchte zu tragen: Der Leistungsbilanzüberschuss der Europäischen Währungsunion (EWU 17) ist seit 2011 kräftig gestiegen und damit deutlich positiver als alle Jahre zuvor seit Bestehen der EWU (vgl. Abbildung 1). Die EU-Kommission schätzt ihn für das Jahr 2013 auf 2,7 Prozent der Wirtschaftskraft der EWU bzw. auf 264 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Für die USA wird mit einem Defizit in Höhe von 324 Mrd. Euro gerechnet.

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