Kein eigener Wechselkurs, also auch keine „künstliche“ Abwertung möglich?

Gestern habe ich angekündigt, zu den einzelnen Argumenten Stellung zu beziehen, mit denen das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) die anhaltend hohen deutschen Leistungsbilanzüberschüsse zu verteidigen sucht. Zuerst gehe ich auf folgende Behauptung ein: „Deutschland kann als Teil der Europäischen Währungsunion … nicht – wie andere Länder – seine Exportchancen durch eine künstliche Abwertung der Währung aufbessern“.

Hintergrund dieses Arguments ist der Mechanismus, dass ein Land mit eigenständiger Währung auf den Wechselkurs dadurch Einfluss ausüben kann, dass seine Zentralbank fremde Währungen an den Devisenmärkten ankauft oder verkauft. Dabei ist der Ankauf (im Gegensatz zum Verkauf) theoretisch unbegrenzt, weil das Land seine eigene Währung beliebig „drucken“ kann, um sie an den Devisenmärkten im Tausch gegen fremde Währungen anzubieten. Durch ein gesteigertes Angebot seiner eigenen Währung kann das Land den Preis seiner Währung senken: Sie wird gemessen an anderen Währungen billiger. Auf diese Weise verbilligen sich die Güter, die Unternehmen dieses Landes auf den internationalen Märkten anbieten – die Exportchancen verbessern sich also.

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