Lässt man Revue passieren, was in Italien seit Beginn der Europäischen Währungsunion schief gelaufen ist, kommt man zunächst nicht auf dramatische Veränderungen. Die italienischen Unternehmen haben bis 2007 kräftig investiert. Die Exporte sind zunächst normal mit der Belebung des Welthandels gestiegen, etwa so wie in Frankreich. Der private Verbrauch war aber von Anfang an schwach. Da er ähnlich wie in Deutschland und Frankreich einen Anteil von fast 60% am Bruttoinlandsprodukt ausmacht, konnte das Wachstum insgesamt nicht so gut laufen wie in Frankreich, dessen Konsum sich wesentlich positiver entwickelte. Allerdings fiel das italienische Bruttoinlandsprodukt zwischen 1999 und 2007 etwas besser aus als in Deutschland. Danach aber kam der große Bruch.
Schlagwort: Italien
Bel paese, aber wirtschaftliche Katastrophe – warum Italien im Vergleich der großen Industrieländer so schlecht abschneidet – Teil II
Im ersten Teil hatten wir gezeigt, wie extrem schwierig die Lage Italiens selbst im Vergleich zu Frankreich ist. Ein Land ohne Zuwachs bei der Produktivität, bei stagnierenden Reallöhnen einerseits und Nominallöhnen andererseits, die zu hoch für eine Belebung der Exporte sind, kann ohne aktive Wirtschaftspolitik seiner misslichen Lage niemals entrinnen. Im Gegenteil, angesichts des Wettbewerbsrückstandes gegenüber Deutschland würde sich die Lage rasch weiter verschlechtern, selbst wenn es europaweit zu einer leichten Belebung käme.
Bel paese, aber wirtschaftliche Katastrophe – warum Italien im Vergleich der großen Industrieländer so schlecht abschneidet, Teil I
Nachdem wir in den vergangenen Wochen Großbritannien mit den USA, Deutschland und Frankreich verglichen haben, wollen wir nun Italien mit einbeziehen und fragen, ob das Land im Vergleich zu Frankreich noch einmal ein besonderes Problem hat oder wie Frankreich vor allem am deutschen Vorteil in Sachen Wettbewerbsfähigkeit leidet, sonst aber wirtschaftlich gesund ist.