Arbeitsmärkte in Deutschland und Europa

In der Zeitschrift Deutschland & Europa der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg ist 2022 von mir der Artikel Gesamtwirtschaftliche Arbeitslosigkeit, Beschäftigung und Lohnniveau – Welche Ökonomik ist relevant? erschienen. Ich erkläre dort, warum das Denken in Marktmodellen zur Erklärung von gesamtwirtschaftlicher Arbeitslosigkeit und Beschäftigung nichts beitragen kann.

Das Gesamtheft kann bei der Landeszentrale unter https://www.deutschlandundeuropa.de/83_22/arbeitsmaerkte.pdf heruntergeladen werden.

Gewerkschaftsvertreter: „Wettbewerbsfähigkeit beruht nicht auf Lohndumping“

Auf der Veranstaltung „Nach der Bundestagswahl 2013: Was muss Deutschland in Europa jetzt anders machen?“ hat der neu in den DGB-Bundesvorstand gewählte Reiner Hoffmann, Landesbezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie Nordrhein, wie uns ein Leser berichtet, die Behauptung aufgestellt, Deutschland habe nicht durch Lohnzurückhaltung Marktanteile gegenüber der ausländischen Konkurrenz gewonnen. Im Exportsektor seien die Lohnabschlüsse der goldenen Lohnregel (Steigerung um den Produktivitätszuwachs plus Inflationsausgleich) gefolgt. Zwar habe in anderen Wirtschaftszweigen in Deutschland Lohnzurückhaltung geherrscht, was die Binnennachfrage geschwächt habe. Doch seien die Lohnstückkosten im Exportbereich sozusagen auf Linie. Somit könne nicht davon die Rede sein, Deutschland habe seine internationale Wettbewerbsfähigkeit durch Lohnzurückhaltung verbessert. Der Leser fragt nun, ob der Gewerkschaftsvertreter mit dieser Argumentation recht habe (und das flassbeck-economics-Team entsprechend nicht) und man zwischen dem Exportsektor und dem Rest der Wirtschaft eines Landes stärker unterscheiden müsse. Hier meine Antwort:

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