Bulgarien und Rumänien – zwei weitere Länder auf der Verliererstraße und die Folgen Teil II

Im ersten Teil der Serie über Bulgarien und Rumänien haben wir gezeigt, dass beide Länder nach einem vielversprechenden Start in die Transformation stecken geblieben sind und offensichtlich Schwierigkeiten haben, nach der schweren Rezession von 2008 wieder auf einen Wachstumspfad zurückzukehren, der Aufholen und einen Abbau der Arbeitslosigkeit ermöglicht. Warum das so schwierig ist, soll in diesem zweiten Teil geklärt werden.

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Manipulieren mit Zahlen – wie das Statistische Bundesamt die wirkliche Lage entstellt und die deutschen Medien die Propagandamaschine auf höchste Touren jagen

Die Veröffentlichung der Daten über die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukt des vergangenen Jahres sollte eigentlich eine nüchterne Angelegenheit sein. Nicht so in Deutschland in diesen Tagen. In der ideologisch aufgeheizten Atmosphäre der „gemeinsamen Verteidigung deutscher Werte gegenüber dem Ausland“ verliert selbst das Bundesamt, das eigentlich Statistik machen sollte, die Contenance, und die Medien überschlagen sich in Rechtfertigungsarien über die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse oder in der Verharmlosung des Vorwurfs, in Deutschland steige die Binnennachfrage zu wenig.

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Bulgarien und Rumänien – zwei weitere Länder auf der Verliererstraße und die Folgen Teil I

In unserer Serie über die Lage der osteuropäischen Länder gab es schon einige Beispiele für einen missglückten Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft, dessen Folgen spätestens nach der Finanzkrise im Jahre 2008 unübersehbar zu Tage getreten sind. Bulgarien und Rumänien bilden da keine Ausnahme. Im Gegenteil, in vieler Hinsicht ist es in diesen Ländern noch schlechter gelaufen als anderswo, und es ist kein Wunder, dass viele junge Menschen dort ihrer Heimat den Rücken kehren und sich in den vermeintlich goldenen Westen aufmachen.

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Kroatien – oder wie die osteuropäischen Länder in eine tückische Falle geraten sind und niemand ihnen heraushilft, Teil II

Im ersten Teil unseres Berichts über Kroatien hatten wir eine bedeutende Ähnlichkeit zwischen einer Reihe von Ländern in Osteuropa festgestellt. Sie haben in der Transformationsphase durchweg relativ hohe Lohnsteigerungen zugelassen, die der Wirtschaft zunächst erheblichen Schwung gegeben haben, weil auch die Reallöhne und damit der Konsum zulegten. Gleichzeitig aber haben sich viele dieser Länder auf ein Regime fester Wechselkurse festgelegt und ihrer Bevölkerung zu verstehen gegeben, dass man daran auf jeden Fall festhalten wolle und früher oder später dem Euro beitreten werde. Das hat diese Länder – Kroatien ist der klassische Fall – in eine Falle gelockt, aus der es kein Entrinnen gibt, wenn nicht von außen Hilfe kommt.

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Kroatien – oder wie die osteuropäischen Länder in eine tückische Falle geraten sind und niemand ihnen heraushilft, Teil I

Vergangene Woche besuchte ich auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung Zagreb und hatte die Gelegenheit, mit einigen Personen zu diskutieren, die gut Bescheid wussten über das, was in ihrem Land passiert. Die Resignation war allgemein. Alle suchen nach einer Lösung der verfahrenen Lage und können sie nicht finden. Die Regierung wartet ab, obwohl sich die Lage nach vier Jahren Rezession immer noch weiter zu verschlechtern droht, die Arbeitslosigkeit schon sehr hoch ist und viele junge Leute an Abwanderung denken.

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Alle Jahre wieder kommt die Story vom Weihnachtsgeschäft

Ein Leser hat uns folgendes zum Thema Aufschwung der deutschen Binnenkonjunktur, namentlich des viel beschworenen privaten Verbrauchs geschrieben:
„In den ersten 11 Monaten eines Jahres können wir uns glücklich schätzen, „nur“ einmal pro Monat – anlässlich der GfK-Konsumklimaindex-Berichterstattung – von unseren Medien mit der „Kaufrausch“-Berichterstattung behelligt zu werden. Im Weihnachtsmonat Dezember erfolgt dies jedoch im Wochenrhythmus. Und sollte ein Wochenende tatsächlich einmal nicht gut laufen, dann werden wir flugs auf die lichte Zukunft verwiesen (denn unsere Wirtschaft „boomt“ ja geradezu unaufhörlich).

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Die Türkei – Ein Modell für Länder mit flexiblen Wechselkursen?

Wir haben vor einigen Monaten versprochen, uns einmal intensiver mit der Türkei auseinanderzusetzen, weil das Land – außerhalb von EU und EWU – manchmal als Beispiel angesehen wird für Länder, die sich nicht im Klaren darüber sind, für welches Währungsregime sie sich entscheiden sollen. Die Türkei setzt seit vielen Jahren auf flexible Wechselkurse, also auf ein Modell, bei dem die Festlegung des Wechselkurses weitgehend dem Markt überlassen bleibt. Nach der neoklassischen Logik schafft man mit flexiblen Wechselkursen die Voraussetzung dafür, dass die nationale Geldpolitik unabhängig ist und sich voll dem Ziel der nationalen Preisstabilität widmen kann, was wiederum Voraussetzung für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung ist.

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Entweder goldene Lohnregel oder Tankwart und Tütenpacker

Ein Leser fragt in Hinblick auf meinen Beitrag „Der Mindestlohn – Lackmustest für die Gewerkschaften“, woran sich Gewerkschaften bei ihren Lohnabschlüssen orientieren sollen, wenn die Produktivität ihrer Branche über- bzw. unterhalb der durchschnittlichen Produktivitätsentwicklung der Gesamtwirtschaft liegt. Hier die Antwort, die in der Beitragsserie zur Lohnpolitik von März/April 2013, insbesondere in Teil 5 „Welches Motto gewinnt: “divide et impera” oder “Gemeinsam sind wir stark”?“ detailliert nachzulesen ist:

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Der Mindestlohn – Lackmustest für die Gewerkschaften

In meiner Serie zum Streit über die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse bin ich im vorigen Beitrag darauf eingegangen, dass die Klagen der deutschen Industrie über im internationalen Vergleich „zu hohe“ Löhne im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands unberechtigt sind und keinesfalls als Argument taugen, das deutsche Lohndumping als Ursache für die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse zu widerlegen. In diesem Zusammenhang hatte ich versprochen, die Rolle der IG Metall noch einmal näher zu beleuchten.

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Das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland zahlt hohe Stundenlöhne – zu hohe?

Der Dauerbrenner bei Lohnverhandlungen in der deutschen Industrie ist der Vergleich der hiesigen Stundenlöhne mit denen im Verarbeitenden Gewerbe anderer Industriestaaten, namentlich der europäischen Konkurrenten. Und so fadenscheinig dieses Argument auch ist, es wird immer wieder eingesetzt, um Druck auf die deutschen Lohnzuwächse auszuüben. Und so findet dieser Unfug natürlich Platz in der Liste der Verteidigungsargumente für deutsche Leistungsbilanzüberschüsse des BMWi: „Im Übrigen sind laut Daten des Instituts der Deutschen Wirtschaft im verarbeitenden Gewerbe die Arbeitskosten pro Stunde im Euroraum lediglich in Belgien (41,91 Euro) höher als in Deutschland (36,98 Euro). Der Vorwurf, Deutschland betreibe Lohndumping und verbessere damit seine Exportchancen, geht also ins Leere.“ So denken zumindest die Experten des BMWi und übersehen dabei, dass man sich durch die Verwendung falscher Argumente selbst blamieren und als nicht mehr ernst zu nehmender Gesprächspartner in die Ecke manövrieren kann.

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