Wir haben vor einigen Monaten versprochen, uns einmal intensiver mit der Türkei auseinanderzusetzen, weil das Land – außerhalb von EU und EWU – manchmal als Beispiel angesehen wird für Länder, die sich nicht im Klaren darüber sind, für welches Währungsregime sie sich entscheiden sollen. Die Türkei setzt seit vielen Jahren auf flexible Wechselkurse, also auf ein Modell, bei dem die Festlegung des Wechselkurses weitgehend dem Markt überlassen bleibt. Nach der neoklassischen Logik schafft man mit flexiblen Wechselkursen die Voraussetzung dafür, dass die nationale Geldpolitik unabhängig ist und sich voll dem Ziel der nationalen Preisstabilität widmen kann, was wiederum Voraussetzung für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung ist.